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Sendetechnik
Die Homepage von H.-T. Schmidt

Das Oberspreewerk baute die Senderöhren und die frühe Sendertechnik für die Rundfunk- und Fernsehsender der DDR.


Senderöhrenfertigung
Anfangs brauchte die Sowjetisch-Besetzte-Zone Senderöhren und Rundfunksender, die das Oberspreewerk lieferte.

Für den Fernsehstart wurden 2 Nachbauten der TS41 in Gegentaktschaltung als Sender verwendet. Die TS41 wurde ursprünglich in der Wehrmacht als Radarsenderöhre eingesetzt.

Es soll nicht verschwiegen werden, daß das Oberspreewerk Störsender baute, die gegen den westberliner Mittelwellen-Rundfunksender des RIAS ankämpften.

Andere DDR-Hersteller bauten auch Senderöhren, so etwa das Funkwerk Erfurt oder das Werk in Rudolstadt.

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1948 bekamen diese Ingenieure und Techniker den Nationalpreis, weil sie diese Großsenderöhre (RS 566, 100kW, wassergekühlt) kurzfristig entwickelten.


Erste Fernsehsender

 


Oktober 1950: Beginn der erste Fernsehsendeversuche mit einem 100-W-Sender in Berlin-Adlershof (Ohne Ton). Die erste Sendung war eine Photonachricht von der Besetzung des Funkhauses in der Masurenallee durch die Westalliierten.

November 1951: Beginn des Versuchsfernsehens mit 100-W-Sendeleistung.vom Stadthaus Berlin-Mitte. Der Standort war bewußt so gewählt, daß die wichtigsten Parteigrössen, die in der Nähe wohnten, das Programm empfangen konnten. Der Bildsender (2792a) war mit zwei TS41-Röhren bestückt, Nachbauten von (Gema-) Radarsenderöhren der Deutschen Wehrmacht. Der Tonsender hatte die Bezeichnung 2992a. Sendefrequenzen: Bild: 99,9 MHz, Ton: 106,4 MHz, beides heute UKW-Hörfunkfrequenzen.

20. Dezember 1951: Erhöhung der Sendeleistung auf 250 W.

Juni 1952: Beginn des ersten inoffiziellen Programmbetriebs mit einem 1,5 kW-Sender. Dessen markante Schmetterlingsantenne (links) auf der Kuppel des Stadthauses, bestimmte jahrelang das Bild. Übereinander sind die beiden Antennengruppen für Bild und Ton zu erkennen. Der Bildsender hatte die Entwicklungsnummer 2765a, der Tonsender 2892.

21. Dezember 1952: Start des offiziellen Versuchsfernsehprogramms, vier Tage vor der Eröffnung des offiziellen Programmbetriebs der Westdeutschen in Hamburg (ARD). Das wurde natürlich von der DDR-Führung als Sieg der technischen Überlegenheit des Kommunismus über den Kapitalismus gefeiert. Ursprünglich war der 15.12. als Starttermin vorgesehen, aber es gab Probleme mit dem Sender. Immer wieder kam es zu Röhrenausfällen in der Senderendstufe. Ein Mitarbeiter hatte versehentlich die kühlenden Ventilatoren der luftgekühlten Röhren falsch herum montiert. Die Röhren starben dann den Hitzetod. Kurzfristig wurde dann der 21.12. gewählt, Stalins Geburtstag.

1954: Bau eines Fernsehsenders mit 10 kW-Sendeleistung.

1957 wird der Senderbau an den VEB-Köpenik ausgegliedert.

3. Oktober 1969: Start des zweiten DDR-Fernsehen mit Farbsendungen am Wochenende im Secam-Farbverfahren. Gesendet wurde vom neu erbauten Fernsehturm im Berliner Alexanderplatz.

Senderöhrenwechsel mit Hilfes eines Kranes

alle Abbildungen: Archiv W. Müller

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