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Der Klirrfaktor bei einer Arbeitskennlinie
von komplizierterer Form – Zahlenbeispiel
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Die Verstärkung relativ grosser Wechselspannungen / 6. Ermittlung des Klirrfaktors aus der Arbeitskennlinie


Zahlenbeispiel.

Ermittle zu der in Abb. 205 gezeichneten Arbeitskennlinie

  1. die Gleichung des Anodenstromes,
  2. den Klirrfaktor.
==>
Abb. 205. Zur Ermittlung des Klirrfaktors einer
Arbeitskennlinie von komplizierterer Form.
Lösung:
  1. Mit den aus Abb. 205 entnommenen Ordinaten

i0 = 4 mA i+1 = 8 mA i+½ = 6,7 mA,  i−1 = 1 mA i½ = 1,7 mA

    ergibt sich nach (69)

Ia  = 
i+1 + i−1  +  i+½ + i½  =  8 + 1  +  6,7 + 1,7  = 4,3 mA
6 3 6 3
Ja1  = 
i+1i−1  +  i+½i½  =  8 − 1  +  6,7 − 1,7  = 4 mA
3 3 3 3
Ja2  = 
i0  −  i+1 + i−1  =  4  −  8 + 1  = − 0,25 mA
2 4 2 4
Ja3  = 
 −  i+1i−1  +  i+½i½  = −  8 − 1  +  6,7 − 1,7  = 0,5 mA
6 3 6 3
Ja4  = 
i0  +  i+1 + i−1  −  i+½ + i½  =  4  +  8 + 1  −  6,7 + 1,7  = − 0,05 mA
2 12 3 2 12 3

    Hieraus ergibt sich nach (70) die Gleichung des Anodenstromes ia = f(t) zu:

ia  =  Ia  +  Ja1  sin ωt +  Ja2  cos 2 ωt +  Ja3  sin 3 ωt +  Ja4  cos 4 ωt
 =  4,3  +  4  sin ωt +  0,25  cos 2 ωt +  0,5  sin 3 ωt +  0,05  cos 4 ωt

    b.   Den Klirrfaktor K erhält man nach (71) mit den vorstehenden Zahlenwerten zu:

K Ja22 + Ja32 + Ja42  =  0,252 + 0,52 + 0,052  = 0,14 = 14 %
Ja12 42

    Bei der Ermittlung des Klirrfaktors kann man, wie man aus den vorstehenden Werten erkennt, meist die vierte Harmonische gegen die zweite und dritte Harmonische vernachlässigen.

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Aus Hochfrequenztechnik II, Elektronenröhren und Verstärker von J. Kammerloher, C. F. Wintersche Verlaghandlung / Füssen, © 1958, neu erfasst von H.-T. Schmidt © 2003