Die E2b wurde ab 1937 eigens für das Siemens-B200-System entwickelt und gefertigt. Es war das erste Breitbandverstärkersystem der Reichspost, mit dem je ein Fernsehkanal und 200 Telefongespräche über je ein Koaxialkabel in jeder Richtung übertragen wurden. Für die Öffentlichkeit spektakulär war der Fernsehsprechdienst, ein öffentliches Fernsehtelefon. Wer es sich leisten konnte, durfte mit einer der vorhandenen Sprechstellen in Berlin, Leipzig, Nürnberg und München in Bild und Ton kommunizieren. Die Strecke wurde bewusst so gewählt, dass wichtige Ereignisse, wie die Leipziger Messe oder der Nürnberger Reichsparteitag im neuen Medium Fernsehen übertragen werden konnten. Weitere Strecken nach Hamburg, Frankfurt und Wien, sowie zu den Fernsehsendern Feldberg und Brocken wurden nicht vollendet. Die Fernseh-Breitbandverstärker, die im Mittel alle 17,5 km geschaltet waren, wurden wesentlich mit der E2b bestückt. Die gesamte Bandbreite betrug 4 MHz. Im Krieg wurde die Anlage für zivile Nutzung gesperrt und Luftlagebilder der Funkmessstellen (RADAR) in entferntere Kommandostellen übertragen. Im Sommer 1945 müssten Deutsche Kriegsgefangene die Anlage für die Russen demontieren. Sie sollte zwischen Moskau und Leningrad (heute: St. Petersburg) wieder errichtet werden, was aber wegen umfangreicher Sabotage nicht mehr gelang (Zeitzeugenbericht). Von dem B200-System sind heute nur noch wenige Fragmente vorhanden.

Später wurde die E2b mit veränderter Heizung und Sockelung zur E 2 c weiter entwickelt. Die Weiterentwicklungen waren wesentlich leichter und billiger herzustellen, hatten aber auch ungünstigere Kapazitätswerte.

Breitband-Verstärkerpentode

Heizungsdaten: 18 V und 0,36 A; indirekte Heizung
Anodenspannung: 220 V (max. 275 V)
Anodenstrom: 42 mA
Anodenverlustleistung: max. 10 W
Schirmgitterspannung. 200 V (max. 210 V)
Schirmgitterstrom: 6 mA
Schirmgitterbelastung: max. 1,5 W
Schirmgitterdurchgriff: 4 %
Steuergitterspannung: - 3,5 V und ~2,5 V
Gitterableitwiderstand: 200 kOhm
Kathodenwiderstand: 70 Ohm
Steilheit: 10,5 mA/V
Nutzleistung: 2,2 W
Innenwiderstand: 40 kOhm
Aussenwiderstand: 6,5 kOhm
Klirrfaktor: 5 % 

Die aufwändige und hochwertige Verarbeitung ist hier schön zu sehen. Die gewebten Asbestbänder dienen zur Mikrofonieunterdrückung. Alle Systemträger sind aus Keramik.