Projekt eines Röhrenprüfers Leistungsprüfer

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Röhren prüfen Leistungsprüfer.

Prinzipiell reichen für diesen Test auch eine regelbare Heizungsquelle, eine passende Fassung mit Umschaltvorrichtung und ein Multimeter mit Ohmbereich. Die Umschaltvorrichtung der Sockelanschlüsse sollte vier Stellungen haben: Heizspannung – Masse – Nicht angeschlossen (n.c.) – Plus-Ohmmeter. Die Heizungsquelle wird an Heizspannung und Masse angeschlossen, das Ohmmeter an Masse und Plus-Ohmmeter. Optimal ist ein analoges Ohmmeter.

Bei einem Leistungsprüfer kann die Röhre beheizt werden. Es hat eine umschaltvorrichtung, mit der jeder Röhrenschluss auf drei verschiedene Spannungen gelegt werden kann, oder einfach nicht beschaltet wird (offen gelassen).

Die vier Stellungen sind:
– Heizspannung: Hier wird die Heizspannung auf den Heizfaden geschaltet. Der andere Anschluss der Heizspannung geht aus das Massepotenzial.
– Kathodenptenzial entspricht einem Masseanschluss. Hier treffen Heizstromkreis und Kathodenstromkreis zusammen.
– Elektrodenspannung. Hier wird eine kleine Wechselspannung (4-30V) auf alle Gitter und die Anode gegeben. Die Gitter werden einzeln auf diese Spannungen geschaltet. Ein Strommessgerät liegt im Kathodenstromkreis und zeigt direkt den Emissionsstrom an. Gute Leistungsprüfer (Neuberger RP270) haben noch die Möglichkeit, das Steuergitter auf eine feste Wechselspannung von 4 V zu legen, damit es nicht überlastet wird.
– Die vierte Schalterstellung lässt den betreffenden Röhrenpin unbeschaltet.

Der Prüfung muss natürlich eine visuelle Beurteilung vorangehen.

Schlussprüfung mit dem Leistungsprüfer.

Elektrodenschlüssen finden Sie, indem Sie immer zwei Elektroden auf Kathodenpotenzial und Plus legen. Alle andere legen Sie auf n.c. Durch verschiedene Schaltkombinationen können Sie eine Elektrode gegen eine andere prüfen. Nun kommt es auf die Bauweise des Gerätes an: Bei Geräten mit Glühlampe ist ein Schalter (Short oder Schlussprüfung) umzulegen. Schlüsse werden mit einer Glühlampe angezeigt.
Bei Geräten mit Anzeige über das Instrument wird mit Gleichspannung gemessen (Ohmmeterprinzip). Mit dem Ohmmeter können Sie sogar eine Elektrodenschlussprüfung bei beheizter Röhre vornehmen (dazu Heizung auf f und Masse); dabei müssen Sie das Ohmmeter umpolen, sonst wird der Emissionsstrom angezeigt wird.

Emissionsprüfung mit dem Leistungsprüfer.

Die folgenden drei Einstellungen werden nach den gerätespezifischen Einstelltabellen vorgenommen. Die ersten zwei lassen sich auch aus belieben Datenbüchern vornehmen. Es wird jedes System wie eine eigene Röhre geprüft.

• Einstellen der Sockelschaltung nach der Tabelle oder dem Datenblatt. Es gelten nur die Abschlüsse für das zu prüfende System. Nicht benötigte Anschlüsse werden nicht angeschlossen (n.c.).

• Einstellen der Heizung nach der Tabelle oder dem Datenblatt.

• Einstellen des Strommessbereiches und der Prüfspannung nach der Einstelltabelle für das Gerät. Bei Leistungsprüfern wird hier der Strommessbereich des Instrumentes (Shunt) eingestellt, sowie die Prüfspannung (Bias), die meist zwischen 5 und 30 V beträgt.
  Falls die Röhre in der Einstelltabelle nicht gelistet ist, suchen sie eine systemgleiche Röhre in der Tabelle und stellen deren Systemdaten ein.
  Oder Sie erstellen neue Einstelldaten aus intakten Vergleichsröhren. Die Einstelldaten bestehen aus Sockelbelegung, Heizung und Systemdaten.

• Emissionsanstieg während dem Anheizen und Emission.
  Der Anstieg erfolgt bei direkt geheizten Röhren sehr schnell, bei indirekt geheizten etwas verzögert, dann schneller und schließlich wieder langsam.
• Die Emissionsprüfung:
  Der Endwert des Kathodenstromes (Summe aller positiven Elektroden) soll möglichst mit dem in der Einstelltabelle übereinstimmen. Das bedeutet dann, dass die Kathode in Ordnung ist. Wenn die Röhre keine weiteren Fehler wie Schlüsse oder Unterbrechungen aufweist, ist sie in der Regel brauchbar. Bestimmte Prüfungen, z.B. statische Messung im Arbeitspunkt oder Vakuumprüfung können mit einem Leistungsprüfer nicht geprüft werden. Daher bleibt ein gewisser Unsicherheitsfaktor.

• Das Prüfen der Steuerwirkung. Hierzu wird das Steuergitter zwischen Kathodenpotenzial und n.c. umgeschaltet. Dabei muss es eine deutliche Emissionsänderung geben. Unterschied entsteht dadurch, dass das Steuergitter sich in der Raumladewolke befindet und sich negativ aufladt. Diese Ladung wird gegen die Kathode abgeleitet, sofern eine Verbindung besteht. Ist das Steuergitter unbeschaltet, lädt es sich negativ auf und sperrt die Röhre.
• Kathodenprüfung bei indirekt geheizter Kathode. Unterbrechen Sie die Kathodenzuleitung während der Emissionsprüfung, indem Sie auf n.c. schalten. Die Emission muss schlagartig auf Null zurückgehen, sonst liegt ein Heizfaden-Kathode-Schluss vor.
• Elektrodenanschlussprüfung. Unterbrechen Sie die Zuleitungen während der Emissionsprüfung durch Umschalten auf n.c. Der Emissionsstrom muss zurückgehen.

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