![]() |
Catkin-Röhren | Die Homepage von H.-T. Schmidt |
Die britischen CAT-Senderöhren (Cooled Anode Transmitter) und ACT-Senderöhren (Air-Cooled-Transmitter) waren die direkten Vorläufer und hatten eine außen liegende, wasser-, bzw. luftgekühlte Kupferanode, die durch eine Glasverschmelzung mit dem Sockel verbunden war.
Die ersten Metallröhren der Welt wurden im Mai 1933 bei den britischen Herstellern Marconi / Osram / GEC* hergestellt. Der Name Catkin stammte von den CAT-Senderöhren, die nun in ähnlicher Form (Englisch: kin = verwandt) für Rundfunkgeräte gebaut wurden, aber luftgekühlt waren. Um die ganze Röhre wurde noch ein vieleckiges gelochtes Abschirmblech gelegt, das aber bei einigen Typen fehlte. Konstruktionsdetails siehe nebenstehende Abbildung. Propagiert wurde besonders die stabilere Bauweise, die engere Toleranzen ermöglichte und eine bessere Wärmeabstrahlung der Anode. Im Jahre 1935 waren Techniker der amerikanischen General Electric bei Marconi zu Besuch, um die Technologie der ringförmigen Gas-Kupfer-Einschmelzung zu studieren. Das war die Geburtsstunde der amerikanischen Stahlröhren und vieler weiterer Röhrenfamilien. Daß sogar die Hersteller offensichtlich kein rechtes Vertrauen in diese Röhrenkonstruktion besaßen, beweist die Tatsache, daß alle Catkin-Röhren auch als normale Glaskolbenröhren erhältlich waren. Sie kosteten auch trotz der teureren Herstellung das gleiche wie die Glasröhren. 1936, knapp drei Jahre später, wurden die letzen Röhren bei Osram produziert. Teilweise hatten die Röhren keine Abschirmung. Sie waren bei den Bastlern und Funkamateuren jener Zeit ziemlich unbeliebt, weil die volle Anodenspannung auf dem Kolben lag und dadurch die Gefahr von Stromschlägen hoch war. Auch entwickelten die Röhren eine Gehäusetemperatur von 145° C; genug, um sich kräftig die Finger zu verbrennen.
*GEC = Britische General Electric Company
|
![]() |
Type | Suffix* | Bauform | Verwendung | Sockel | Weitere Anschlüsse |
MH 4 | Glaskolben | Triode | 5p-Europa | ||
K | Catkin | ||||
M | Catkin mit Aussenblech | ||||
MPT 4 | Glaskolben | Endpentode | 5p-Europa oder 7p-Kontinental |
Seitenschraube bei 5p-Europasockel |
|
K | Catkin | ||||
M | Catkin mit Aussenblech | ||||
MS 4 B | B | Glaskolben | Pentode | 5p-Europa | Kolbenanschluss |
K | Catkin | ||||
M | Catkin mit Aussenblech | ||||
N 30 | G | Glaskolben | Endpentode | 7p-Kontinental | |
K | Catkin | ||||
VMP 4 | Glaskolben | Regelbare Pentode | 5p-Europa oder 7p-Kontinental |
Kolbenanschluss | |
K | Catkin | ||||
M | Catkin mit Aussenblech | ||||
VMS 4 | Glaskolben | Regelbare Tetrode | 5p-Europa | Kolbenanschluss | |
K | Catkin | ||||
M | Catkin mit Aussenblech | ||||
W 30 | Glaskolben | Regelbare Pentode | 7p-Kontinental | Kolbenanschluss | |
K | Catkin mit Aussenblech |
*Suffizes: /G meist Glaskolben; /K meist Catkin; /M meist Catkin mit Metallabschirmung. Leider nicht immer in der Beschriftung enthalten.
Batkin-Röhren (und Glaskolben-Paralleltypen)
Eine weitere Metallröhrenreihe, die Batkins, wurde 1934 entwickelt, aber nur noch als Glastypen auf den Markt gebracht. Sie waren etwas kleiner als die Catkins und, wie der Name schon andeutet, für Batteriebetrieb vorgesehen. Die Anoden der Batterieröhren entwickelten aber so wenig Abwärme, daß sich der Catkin-Aufbau nicht lohnte. Immerhin entstanden einige, für die Zeit recht kleine Röhren.
Type | Suffix | Bauform | Verwendung | Sockel |
HL 2 | Normaler Glaskolben | Triode | 4p-Europa | |
K | Alte Konstruktion: catkinähnlich | |||
Neue Konstruktion: kleiner Glaskolben in Catkinform | ||||
PT 2 | Normaler Glaskolben | Endpentode | 5p-Europa | |
K | kleiner Glaskolben in Catkinform | |||
VS 4 | Normaler Glaskolben | Pentode | 5p-Europa | |
K | kleiner Glaskolben in Catkinform |
*Suffizes: /K meist Catkin oder Glaskolben in Catkinform. Leider nicht immer in der Beschriftung enthalten.
![]() |
Zurück zur Röhrenübersicht |