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Die Anfänge der Röhrenära
Die Homepage von H.-T. Schmidt

Links:

Gezeigt wird eine Lieben-Röhre, die Urmutter aller verstärkenden Radioröhren. Unten im gasgefüllten Glaskolben befindet sich zickziackförmig die Heizung, das Gitter ist ein durchlöchertes Blech in der Mitte und die Anode ist die Spirale im Kopf der Röhre.

Sie wurde von dem Österreicher Robert von Lieben erfunden. Das erste Patent für eine verstärkende Röhre mit magnetischer Ablenkung wurde am 4. 3. 1906 erteilt. Diese Röhre arbeitete aber nicht erfolgreich und wurde stetig verbessert, was weitere Patente belegen. Die hier gezeigte Röhre zeigt die Entwicklungsstufe von 1910.

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß etwa zeitgleich (18. 2 1908) in Amerika Lee de Forest ein Patent für eine Dreielektrodenröhre erhielt.

Somit gibt es zwei unabhängige Erfinder der Verstärkerröhre.

Auf dem Holzbrett wird zum Größenvergleich neben der Liebenröhre von links nach rechts eine Radioröhre aus den 60er-Jahren, eine Subminiaturröhre der gleichen Zeit, einen Transistor und eine integrierte Schaltung gezeigt.

 
Unten:

Die ersten weiteren Entwicklungsstufen der Elektronenröhre (1915-1918):

Die Röhre wird wesentlich kleiner. Statt der Gasfüllung enthält sie jetzt ein Vakuum.

Alle drei Röhren sind im Inneren ähnlich aufgebaut. Die Heizung besteht aus einem freitragenden Wolframfaden. Das Steuergitter besteht einem spiralförmig gedrehten Draht, der von filigranen Glasarmen getragen wird und sich zwischen der Heizung und dem flachen Anodenblech befindet. Wesentlich Unterschiede bestehen in dem äußeren Aufbau der Röhren, der anfangs immer wieder geändert wurde.

Von links nach rechts:

  1. EVN 94, Telefunken (ca 1917)
  2. Triode AEG (ca 1915)
  3. EVN 171, Telefunken (ca 1918)

Eine weitere Zwischenstufe, die aber hier nicht gezeigt wird, war die EVE 173 von Telefunken aus dem Jahr 1917. Sie war die erste Röhre, die das System konzentrisch angeordnet hatte Das Anodenblech bestand aus einem Rohr und enthielt das wendelförmige Steuergitter, durch das wiederum der Heizfaden gespannt war. Sie sah äusserlich ähnlich wie die EVN 171 aus.

Links:

Die Empfängerröhre RE 11 von Telefunken wurde 1924 gebaut und hatte schon die die äussere Form einer Radioröhre.

Mitte:

Die RE 79 von Telefunken (1925) war Teil der ersten Radiogeräte. Neu war hier die Verspiegelung, das Getter, das letzte Gasreste durch Bariummetall chemisch binden sollte. Sie war also eine echte Hochvakuumröhre.

Rechts:

Die Dreifachröhre 3 NF von Loewe war die erste integrierte Schaltung der Welt. 1927 wurde sie von Manfred von Ardenne, einem Deutschen Universalgenie, erfunden und entwickelt. Unten im Kolben sieht man die einzelnen Widerstände und Kondensatoren senkrecht angeordnet. Im oberen Kolbenteil befinden sich liegend die drei Röhrensysteme.

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